Dieses Jahr ist der echte Lavendel (lat. Lavendula angustifolia) zur „Arzneipflanze 2020“ gekürt worden. Ein guter Anlass, dieser wunderbaren Pflanze besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Fühlen Sie sich auch sofort in den Süden versetzt, wenn Sie an Lavendel denken? Riechen Sie den würzigen Duft, hören Sie das Summen der Bienen und spüren das Fernweh in sich aufsteigen? Diese Pflanze bereichert uns mit ihrem breiten Wirkungsspektrum. Als Naturarznei, in Kosmetikprodukten, als reines ätherisches Öl oder als Kraut – wir alle können von ihrer Heilkraft profitieren.
Inhalt
Historie:
Schon die Römer wussten die Pflanze zu schätzen. Julius Caesar soll sich nach einem anstrengenden Tag gerne mit einem Lavendelbad erfrischt haben. Benediktinermönchen haben wir es zu verdanken, dass der Lavendel in unsere Breitengrade kam und auch Hildegard von Bingen schätzte die Heilkräfte der Pflanze. Der in Köln lebende Italiener Giovanni Maria Farina machte das Lavendel-Öl im Jahre 1709 durch seine Erfindung des 4711 „Kölnisch Wasser“ salonfähig (Napoleon, wird gemunkelt, liebte es 😊).
Heimat:
Heute ist der Lavendel im westlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Er liebt es sonnig, warm und trocken. Ob in der Toskana, in Griechenland oder in der Provence, ob an felsigen Hängen oder auf weiten Feldern – von Anfang Juli bis August steht er prächtig, blauviolett in Blüte und entfaltet seine heilsamen Wirkstoffe.
Wirkstoffe der Blüten:
Neben Gerbstoffen, Flavonoiden, Phytosterolen und Saponinen enthalten die Blüten das wertvolle ätherisches Öl (mit Monoterpenen, vor allem Linalylacetat und Linalool). In einem schonenden Destillationsverfahren, bei dem mindestens 200 Wirkstoffe erhalten bleiben, wird aus frischen Blüten qualitativ hochwertiges, ätherisches Lavendel-Öl hergestellt. Der Blütenduft dient als Schutzschild und verleiht der Pflanze große Abwehrkräfte gegenüber Parasiten.
Anwendung:
Innerlich angewandt wirkt es:
Beruhigend, schlaffördernd, muskelentspannend, krampflösend, schmerzstillend (Kopfschmerzen), antiseptisch, kreislaufregulierend, euphorisierend und nervenstärkend.
Äußerlich angewandt wirkt es:
Entzündungswidrig, juckreizmildernd, wundheilend (auch bei Verbrennungen), desinfizierend (sowohl antibakteriell als auch antimykotisch), durchblutungsfördernd und schmerzstillend (z.B. bei Gicht). Daher ist Lavendel-Öl auch im SOLUBIA EGF Balsam enthalten.
6 Tipps, wie Sie die Kraft des Lavendel für sich nutzen können:
1) Ein Kurzurlaub für Ihre Haut gefällig?
Haben Sie eine sensible, unreine, gar zu Entzündung neigende Haut? – wie wäre es mit einem kleinen Wellnessprogramm.
Gönnen Sie sich ein Gesichtsbad. Das altbewährte Schönheitsritual unterstützt eine schonende und porentiefe Reinigung Ihrer Haut – genau das Richtige nach einem stressigen Tag. Sie brauchen eine hitzebeständige Schale, die Sie mit einem Liter heißem Wasser füllen. Als Sahnehäubchen, geben Sie entweder 2 EL Lavendelblüten oder 2 Tropfen des ätherischen Öls hinzu. Mit einem Handtuch über dem Kopf, lassen Sie nun Ihr Gesicht circa 5-10 Minuten bedampfen. Die feuchte Wärme öffnet nicht nur Ihre Hautporen, sie löst auch überflüssigen Talg, beugt verstopfte Talgdrüsen vor, löst den Schmutz, fördert die Durchblutung und verleiht Ihrer Haut einen entspannten und frischen Teint.
Da Ihre Haut nun optimal für einen weiteren Pflegevorgang vorbereitet ist, tragen Sie im Anschluss den wirkstoffreichen SOLUBIA EGF Balsam auf. Das in ihm enthaltene Lavendel-Öl lässt Ihre Haut erstrahlen, da es beruhigende, wie auch entzündungshemmende und reinigende Eigenschaften besitzt.
2) Möchten Sie fitter im Kopf werden, Ihren Geist erfrischen?
Dazu benötigen Sie eine Duftmischung aus den Ölen Lavendelblüten, Bergamotte und Rosmarin (zu gleichen Teilen). Ein bis zwei Tropfen davon in eine mit etwas Wasser gefüllte Aromalampe gegeben, das schärft die Sinne und sorgt für mehr Durchblick.
3) Brauchen Sie einen Nervenschmeichler?
Gehen Sie in einen Kräuterladen und lassen Sie sich eine Teemischung aus je 20 g Lavendelblüten, grünem Hafer, Kornblume, Hopfenzapfen und Melissenblätter zusammenstellen. Zwei Tassen am Abend genossen bringt die ersehnte Entspannung – sowohl körperlich wie auch geistig.
Da das ätherische Öl eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat, verhelfen ein bis zwei Tropfen auf Ihr Nachtkissen geträufelt zu einem sanften Schlaf. Auch Babys können leichter besänftigt werden, wenn man ihnen ein mit Lavendelblüten gefülltes Kräuterkissen ins Bettchen legt.
4) Ein Vollbad gefällig?
So wie sich der Lavendel durch seinen Duft Insekten auf Distanz hält, so unterstützt Sie ein Lavendelbad dabei, Dinge mit mehr Abstand zu betrachten, der Reizüberflutung zu trotzen und sich Menschen gegenüber besser abzugrenzen. Diejenigen unter Ihnen, die unter Bluthochdruck leiden, werden sich an der ausgleichenden Wirkung eines Bades erfreuen.
5) Als pikante, kulinarische Zugabe
In der französischen Küche wird gerne und oft die feine, mediterrane Würze sowohl der blauen Lavendelblüten als auch der aromatischen grauen Blätter verwendet. Ob traditionell auf Ratatouille, in gedünstetem Gemüse, im Kräuterquark, in Saucen, im Salz, in Ölen – den kulinarischen Raffinessen sind keine Grenzen gesetzt.
6) Erschaffen Sie ein Paradies
Für wen? Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge! Unsere Empfehlung: Stellen Sie einen Lavendeltopf in Ihren Garten oder auf Ihren Balkon. Sie schenken den Insekten eine köstliche Nahrungsquelle und können sich an ihrem Summen und Brummen erfreuen 😊.
„Verschönerst Beete und manchen Garten,
schön durch ein Feld von dir zu waten.“
„Alte Gärtner- Weisheit“
In diesem Sinne alles Gute und viel Freude an der lila Pracht.
Sue Behrle
Heilpraktikerin