Die Geschichte vom Valentinstag. Nachdem der Ausflug in die Geschichte des Valentinstags aus dem Newsletter so gut ankam, hier noch einmal als Blog Artikel.

In den meisten Ländern der Welt wird der Valentinstag als Tag der Liebenden gefeiert und kaum jemand weiß woher dieser Tag eigentlich Zweck und Namen trägt. Das dachte ich mir auch als ich den letzten Newsletter zum Thema Valentinstag verfassen sollte. Warum schreibe ich nicht einfach einmal einen kurzen Ausflug in die Geschichte? Das kann ja unter Umständen recht interessant und vielleicht auch amüsant werden.

Und das war es auch. Wir hatten selten so viel und vor allem humorvolle Resonanz auf einem Newsletter erhalten. Daher hier der noch einmal der Newsletter in voller Länge.

Eine kurze Geschichte zum Valentinstag 🙂

Am 14. Februar ist Valentinstag, der Tag an dem sich Millionen Floristen, Entschuldigung, ich meinte „Frauen über Blumen freuen“. Aber müssen es wirklich Blumen sein?

Eigentlich sollte sich dieser Beitrag ja nur an Männer richten, denn in der modernen, westlich geprägten Tradition schenkt der von Schmetterlingen befeuerte Mann seiner Angebeteten am 14. Februar wunderschöne Blumen, um ihr Herz zu erobern.

Eine sehr schöne und romantische Tradition. Aber warum brauche ich da als Mann einen bestimmten Tag? Wenn ich liebe, dann hoffentlich an jedem Tag des Jahres, und wenn ich an Blumen denke, schenke ich sie, wann immer es mir möglich ist. Vor allem jedoch im Sommer, wenn die Blumen von einer schönen Wiese stammen.

Weil ich von Natur aus neugierig bin, habe ich mir die Entstehungsgeschichte des Valentinstages heute einmal etwas genauer angeschaut. Sie brachte mich zum Schmunzeln und erstaunte mich zugleich. Wie verwirrend und turbulent der Werdegang des Festes der Liebe, genauer gesagt, der romantischen Liebe, seit dem Jahr 469 verlaufen ist, kann wirklich beeindrucken. Sie liest sich fast wie ein mystischer Krimi, und vielleicht haben Sie ja Freude daran, meine kurze Zusammenfassung zu lesen. 🙂

Woher kommt der Valentinstag denn wirklich?

Irgendwie begann alles noch viel früher, mit dem heiligen Valentinus von Rom, einem Priester, der im Jahr 269 den Märtyrertod erlitt – in  Rom? Nein, es war doch nicht in Rom sondern in Terni, und er war nicht Priester sondern Bischof und verstarb 273. Zumindest der Märtyrertod und das Land stimmen in den verschiedenen Quellen überein. Man muss ja nicht alles immer so genau nehmen. Wenn da nicht plötzlich noch ein dritter heiliger Valentin in Afrika auftauchen würde!

Da kann man schon einmal nachdenklich werden.

  • Blumen schenken am Tag der LiebendenWer von denen war nun der mysteriöse Valentin, der dafür bekannt war, dass er am 14. Februar verliebte Soldaten traute, denen eigentlich die Ehe verwehrt war? 
  • Waren Valentinus von Rom und Terni dieselbe Person? 
  • Welche Rolle spielte der fremde Heilige aus Afrika, und warum hieß auch er Valentinus? 

Fragen über Fragen, auf die es nur allzu schwierig ist, Antworten zu finden.

Nachdem die römischen Geschichtsschreiber davon ausgehen, dass Valentinus von Rom und der von Terni vielleicht sogar dieselbe Person sind, das aber nicht bewiesen ist (denn es gab in Rom für jeden ein eigenes Grab) brach eine Welt in mir zusammen und ich war kurz davor, den Glauben zu verlieren. Wie konfus ist das denn?

Aber es wird noch schlimmer. Die Griechen, ja die Griechen schon wieder! Sie nehmen es, was die Geschichte betrifft, wie immer besonders genau. Sie haben ja auch so viel davon, das ganze Land quillt förmlich über vor lauter Geschichte. Sie gedenken dem heiligen Valentin von Rom am 6. Juli und dem heiligen Valentin von Terni am 30. Juli. Soso!

  • Konfessionsübergreifend? 
  • Wie geht denn das nun, und was hat das mit dem 14. Februar zu tun?

Aber egal, Geschichte ist eben eine Bitch.

Der Fruchtbarkeitsritus

Konzentrieren wir uns auf den 14. Februar und die romantische Liebe. Da wird’s mir gleich ganz warm ums Herz, denn das Thema ist ja viel schöner.

In Rom wurde im 14. Jahrhundert ein antiker Fruchtbarkeitsritus zwischen dem 13. und 15. Februar gefeiert. Sie sehen - wir nähern uns allmählich dem Ziel! Zufällig liegt der 14. Februar genau dazwischen. Das weckt natürlich Phantasien und sicherlich nicht nur beim männlichen Geschlecht. Ein Fruchtbarkeitsritus? So etwas wie Kamasutra? Aber egal, das Ritual gibt es nicht mehr, es wurde abgeschafft, war wohl doch nicht so toll.

Wenn man die Daten weiterverfolgt, tauchen immer wieder unterschiedliche Tage auf, an denen das Fest der Liebe gefeiert wurde. Da musste definitiv einmal Ordnung hineingebracht werden und so kam es, dass die Feiertage im Laufe der Zeit regelmäßig hin- und hergeschoben wurden und der Valentinstag vor lauter Verzweiflung auch aufgehoben wurde. Die Feiertage wurden auch bewusst so gelegt, dass sie sich möglichst nicht mit Feiertagen in fernen Ländern überschneiden. Sehr interessant, denn das wirft ein Licht auf die Partylaune der damaligen High Society, die es sich leisten konnte, Festen in fernen Ländern beizuwohnen.

War es nun ein Engländer, der den 14. Februar offiziell zum Valentinstag machte mit einem Gedicht im Jahr 1382, am Jahrestag der Verlobung von König Richard II. von England mit Anne von Böhmen, in dem er sich auf den Valentinstag am 14. berief?

„…Es geschah am Valentinstag, als jeder Vogel kam, um seinen Partner zu wählen…“ 

Mit Vogel meinte er tatsächlich König Richard II. Das ist schon interessant, dass er damals dafür gefeiert wurde und nicht den Kopf verlor.

Oder waren es die romantischen Franzosen, die den 14. Februar als jährliches Fest der Liebe durch König Karl VI. im Jahre 1400 festlegten? In einer Zeit, in der die Deutschen damit beschäftigt waren, den besorgniserregenden Aufstieg der Habsburger zu beobachten.

WeißheitEine deutsche Geschichte war die Entstehung des Valentinstages auf jeden Fall nicht, denn er wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von den in Deutschland stationierten US-Soldaten eingeführt und - wer hätte es vermutet - von der Floristik- und Süßwarenindustrie massiv befeuert.

Der Valentinstag wird unterdessen ähnlich wie Weihnachten in nahezu allen Ländern der Welt, trotz der Ahnungslosigkeit über den Ursprung, als Fest der Liebe gefeiert. Das finde ich einfach nur schön. Übrigens: aus Italien kommt der Brauch, dass man die Liebe mit einem Liebesschloss, das man am 14. Februar an einer Brücke anbringt, besiegelt.

Eines ist auf jeden Fall sicher: Der Valentinstag ist nicht die Verpflichtung, dogmatisch Blumen zu verschenken. Alles ist erlaubt, von der englischen Grußkarte „Valentines“ über den Blumenstrauß zum Liebesschloss, bis hin zum Valentine's-Set von SOLUBIA. Wichtig ist nur, dass Ihr Geschenk von Herzen kommt.

Ihr Michael Tremer
und das gesamte Team von SOLUBIA wünscht Ihnen bereits jetzt ein schönes Fest der romantischen Liebe und bitte bleiben Sie gesund.

 

Photo by mohsen ameri on Unsplash

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